Laufende Kosten als Hauseigentümer

Laufende Kosten als Hauseigentümer

27.03.2025

Wer im Eigenheim wohnt, zahlt zwar keine Miete, muss dafür aber mit diversen anderen regelmässigen Ausgaben rechnen. Diese solltest du von Anfang an in dein Budget einplanen.

1. Eigenmietwert

Der Eigenmietwert ist typisch schweizerisch. Er wird anhand der Einnahmen berechnet, die man hätte, würde man sein Haus vermieten. Der entsprechende Betrag muss dann als Einkommen versteuert werden. Je wertvoller das Wohneigentum eingeschätzt wurde, desto höher der Eigenmietwert. Du zahlst also plötzlich Steuern für ein Einkommen, das du gar nicht erhältst. Aber keine Angst: Du darfst im Gegenzug deine Unterhaltskosten und Hypothekarzinsen von den Steuern abziehen.

Was es mit diesen Ausgaben auf sich hat, erfährst du etwas später in diesem Artikel. In den meisten anderen Ländern Europas existiert der Eigenmietwert nicht. In der Schweiz solltest du aber schon vor dem Hauskauf überlegen, wie sich dein steuerbares Einkommen durch diese Investition verändern wird.

2. Hypothekarzins und Amortisation

Zwar entfällt für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer die Miete. Wenn du dein Wohneigentum jedoch mit einer Hypothek finanzierst, musst du dafür jährlich Zinsen zahlen. Wie hoch diese sind, hängt von deiner individuellen Hypothek ab.

Denk auch daran: Falls du eine 2. Hypothek aufgenommen hast, musst du diese innerhalb von 15 Jahren amortisieren, also zurückzahlen. Diese Ausgaben sind nicht zu unterschätzen und dürfen deshalb bei der Budgetplanung nicht vernachlässigt werden. Vor allem musst du damit rechnen, dass die Hypothekarzinsen in Zukunft steigen könnten.

 3. Versicherungen

Beim Immobilienkauf investierst du einen beträchtlichen Teil deines Vermögens in ein Haus. Dieses muss deshalb ausreichend gegen alle möglichen Schadenfälle versichert sein. Dafür fallen zwar jährlich Prämienzahlungen an, allerdings kann die richtige Versicherung dich im Schadensfall vor dem finanziellen Ruin bewahren.

Gebäudeversicherung

Die wichtigste Versicherung ist die Gebäudeversicherung. Sie deckt unter anderem Schäden, welche durch Feuer, Überschwemmungen, Hagel oder andere Elementarereignisse am Gebäude entstehen. In den meisten Kantonen muss man entweder bei der kantonalen Gebäudeversicherung oder bei einem privaten Anbieter versichert sein. Es gibt aber auch einige Orte, wo die Gebäudeversicherung nicht Pflicht ist.

Aber aufgepasst: Wer auf eine Gebäudeversicherung verzichten will, spart vermutlich am falschen Ort. Prüfe deshalb schon vor dem Hauskauf, welche Regeln für die Gebäudeversicherung in deinem neuen Wohnkanton gelten. Eventuell lohnt sich auch eine Zusatzversicherung gegen Glasbruch, Wasserschäden oder Diebstahl. 

Hausratversicherung

Während die Gebäudeversicherung Schäden am Haus übernimmt, deckt die Hausratsversicherung deine Einrichtung ab. Damit sind alle beweglichen Sachen im Haushalt gemeint, zum Beispiel Möbel, elektronische Geräte und Deko-Elemente. In den meisten Kantonen ist sie freiwillig. Die Höhe der Versicherungsprämie hängt nicht nur vom Anbieter ab, sondern auch von der Versicherungssumme. Diese muss regelmässig angepasst werden und in etwa gleich hoch sein wie der Gesamtwert des Hausrats.

Erdbebenversicherung

In der Schweiz gibt es nur selten Erdbeben. Trotzdem sollte man sich des Risikos bewusst sein, denn die allfälligen Schäden wären enorm. Als Hausbesitzer kann man eine separate Erdbebenversicherung in Betracht ziehen; je nach Wohnort bist du bereits Teil eines kantonalen oder nationalen Erdbebenfonds, der aber nur eine beschränkte Schadenssumme abdeckt.

ℹ️ Kostenlose Versicherungsberatung

Bei unserer Partnerin Mobiliar kannst du dich kostenlos und unverbindlich zu sämtlichen Versicherungsthemen beraten lassen.

4. Gebühren für Wasser, Abwasser und Abfall

Die meisten Personen wissen, dass die Kosten für Wasser, Abwasser und Abfall abhängig sind vom individuellen Verbrauch. Beim Abfall beispielsweise wird an vielen Orten eine Sackgebühr erhoben: Je mehr Abfall man produziert, desto mehr muss man dafür bezahlen. Wer Wohneigentum besitzt, zahlt jedoch für Wasser, Abwasser und Abfall auch noch fixe Grundgebühren. Mit diesem Geld wird beispielsweise die Separatsammlung oder die Entsorgung von Regenwasser finanziert.

Die einzelnen Gemeinden bieten ganz unterschiedliche Leistungen an und deshalb unterscheiden sich auch die Grundgebühren frappant. Bevor du ein Haus kaufst, solltest du dir einen Überblick zu den mengenabhängigen und mengenunabhängigen Abgaben verschaffen, welche auf dich zukommen werden.

 5. Radio- und Fernsehabgaben

Wenn du diesen Artikel liest, hast du Zugang zum Internet – und damit bist du auch zur Zahlung der Radio- und Fernsehabgabe verpflichtet. Dazu sei aber festgehalten, dass diese auch in einer Mietwohnung anfällt.

6. Heizungs- und Warmwasserkosten

Als Wohneigentümer musst du natürlich den verbrauchten Brennstoff bezahlen. Die Heizungs- und Warmwasserkosten beinhalten aber noch weitere Ausgaben, die in deinem Budget keinesfalls vergessen werden dürfen: So solltest du zum Beispiel den Boiler regelmässig entkalken, den Kamin und die Heizungsanlage reinigen und den Abfall sowie Schlacke entsorgen. Auch die Stromkosten für Brenner und Umwälzpumpe fallen in diesen Bereich.

7. Unterhaltskosten

Bisher haben wir uns vor allem mit den Nebenkosten beschäftigt, welche für Immobilienbesitzer anfallen. Dazu kommen aber noch die Unterhaltskosten. Ein schlecht gepflegtes Haus verliert schnell an Wert, weswegen es wichtig ist, regelmässige Ausgaben für Unterhaltsarbeiten einzukalkulieren. Das lohnt sich, denn selbst aus kleinen Schäden können bei einem Haus hohe Folgekosten entstehen.

Wie hoch die Unterhaltskosten sind, kommt ganz auf den Zustand deines Eigenheims und auf deine persönlichen Anforderungen an. Häufig müssen nach ungefähr 10 Jahren die Wände neu verputzt und gestrichen, eventuell auch die Teppiche ersetzt werden. Nach 20 bis 30 Jahren fallen in der Regel grössere Sanierungsarbeiten an – zum Beispiel am Dach, an der Fassade oder den Sanitäranlagen.

Weil grosse Renovationen schnell ins Geld gehen können, solltest du schon früh mit Rücklagen beginnen. Was heisst das konkret? Viele Experten empfehlen, jedes Jahr einen gewissen Betrag auf ein separates Konto zu überweisen. Mit diesem Geld können dann grössere Arbeiten am Eigenheim finanziert werden.

Rechenbeispiel: Eine Faustregel besagt, dass du für Neben- und Unterhaltskosten pro Jahr mindestens 1 Prozent des Liegenschaftswerts einrechnen solltest. Wenn du also ein Haus für 1'000'000 Franken kaufst, musst du mit jährlichen Ausgaben von rund 10'000 Franken rechnen. Rund zwei Drittel davon werden für Nebenkosten und regelmässige Unterhaltsarbeiten fällig. Das andere Drittel sollte für grössere Renovationen und Sanierungen reserviert werden. Beachte aber: Ist ein Haus schon etwas älter oder nicht mehr gut im Schuss, steigen die Kosten für den Unterhalt.

Ebenfalls für dich interessant

Hypothek berechnen

Hypothek berechnen

Mit unserem Hypothekenrechner kannst du ganz unverbindlich sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten durchspielen.

Immobilienpreise vergleichen

Immobilienpreise vergleichen

Lass dir die in unserem Immobilienindex die aktuellen Quadratmeter-Preise in allen Gemeinden der Schweiz anzeigen.