Den richtigen Mieter finden: in 3 Schritten zum Ziel
Du suchst schon lange gute Mieterinnen und Mieter für deine Wohnung? Um deine Suche nach den perfekten Kandidaten zu vereinfachen, verraten wir dir, was geeignete Mieter ausmacht, wie und wo du diese findest und welche Fehler du bei deiner Suche vermeiden solltest.
Schritt 1: Definiere, was gute Mieter auszeichnet
Oft neigen unerfahrene Vermieterinnen und Vermieter bei der Mietersuche dazu, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sich viele Interessenten für eine Wohnung beworben haben. Um die optimale Wahl zu treffen, musst du dir in einem ersten Schritt bewusst machen, was gute Mieter auszeichnet. Nachdem du das getan hast, dürfte dir deine Entscheidung deutlich leichter fallen.
Gute Mieterinnen und Mieter sind…
- zuverlässig: Ein pünktlicher Zahlungseingang der Miete und Nebenkosten ist für sie selbstverständlich.
- sorgfältig: Sie pflegen ihre Wohnung und verursachen keine Schäden.
- respektvoll: Sie respektieren die Nachbarn und halten sich an die Hausordnung.
- kommunikativ: Sie kommunizieren bei Problemen und Fragen offen und zeitnah mit dem Vermieter. Das betrifft auch das Melden von Reparaturen.
- verantwortungsbewusst: Sie handeln verantwortungsbewusst – etwa bei der Pflege der Einrichtung oder der regelmässigen Müllentsorgung.
All diese Eigenschaften tragen zu einem harmonischen und stabilen Mietverhältnis bei. Im Idealfall findest du einen Mieter mit langfristigen Mietabsichten. Wer für eine längere Frist in der Wohnung bleiben möchte, sorgt für Planungssicherheit.
Zusammenfassend handelt es sich bei den besten Mietertypen um solche, die zuverlässig, verantwortungs- und respektvoll sind und ein gutes Verhältnis zu ihren Verwaltungen pflegen. Doch wie identifizierst du solche Mieter? Wir zeigen dir, mit welchen Fragen du die Spreu vom Weizen trennst und gute Mieter finden kannst.
Schritt 2: Identifiziere gute Mieter mit diesen 10 Fragen
Um herauszufinden, ob Interessenten auch langfristig als gute Mieter und Mieterinnen geeignet sind, kannst du ihnen gezielte Fragen stellen, die Aufschluss über ihre Zuverlässigkeit, ihr Verhalten und ihre Absichten geben:
Finanzielle Stabilität und Zahlungshistorie
- ‘Haben Sie Referenzen von früheren Verwaltungen, die Ihre Zuverlässigkeit bei Mietzahlungen bestätigen können?’
- ‘Sind Sie mit den üblichen Nebenkostenabrechnungen in Ihren bisherigen Wohnungen gut zurechtgekommen?’
Dauer des Mietverhältnisses und Stabilität
- ‘Haben Sie langfristige Pläne, hier zu wohnen, oder suchen Sie eine Übergangswohnung?’
- ‘Warum möchten Sie aus Ihrer aktuellen Wohnung ausziehen?’
Umgang mit Nachbarn und Gemeinschaft
- ‘Wie würden Sie Ihre Beziehung zu den Nachbarn in Ihrer letzten Wohnung beschreiben?’
- ‘Haben Sie in der Vergangenheit Probleme mit Nachbarn oder mit der Einhaltung von Hausordnungen gehabt?’
Wohnverhalten und Pflege der Wohnung
- ‘Gab es in der Vergangenheit Schäden in der Wohnung, die Sie verursacht haben? Wenn ja, wie sind diese behoben worden?’
- ‘Haben Sie Haustiere? Falls ja, können Sie sicherstellen, dass diese die Wohnung nicht beschädigen oder die Nachbarn stören?’
Kommunikationsbereitschaft und Problemlösungsfähigkeiten
- ‘Wie gehen Sie mit Problemen oder Reparaturanfragen in Ihrer Wohnung um?’
- ‘Wenn ein Problem mit der Wohnung auftritt, wie würden Sie es angehen?’
⚠️ Wichtig
Unzulässig sind Fragen zum Zivilstand und Bürgerort, zur Nationalität, und zur Konfession von Interessenten. Auch die Frage zur Dauer des aktuellen Mietverhältnisses ist nicht gestattet.
Schritt 3: Prüfe potenzielle Mieter
Potenzielle Mieterinnen und Mieter können nicht nur mit persönlichen Fragen geprüft werden. Um sicherzustellen, dass sie geeignet sind, gibt es noch andere Wege:
Die Mieterselbstauskunft
Bei der Mieterselbstauskunft handelt es sich um ein Formular, das von Interessenten ausgefüllt werden sollte. Sie sind zwar nicht dazu verpflichtet, ein Anmeldeformular auszufüllen – vertrauenswürdige Mieter dürften die Selbstauskunft jedoch trotzdem gerne einreichen. Schliesslich können sie ihre Chancen auf ein Mietobjekt dadurch erheblich steigern.
In erster Linie gibt das Formular darüber Auskunft, ob potenzielle Mieterinnen und Mieter den Mietzins zuverlässig zahlen können. Nebst allgemeinen Informationen zu Interessenten sollte mit dem Formular schliesslich auch das Einkommen in Erfahrung gebracht werden.
Die 1-Drittel-Faustregel
Altbekannt und altbewährt ist diese Faustregel für Mieter. Mit ihr lässt sich voraussagen, ob Mietkosten auf längere Sicht zahlbar sind. Grundsätzlich gilt, dass die Ausgaben für die Bruttomiete (Miete und Nebenkosten) maximal einem Drittel des Nettolohns (Lohn nach allen beruflichen Abzügen) entsprechen sollten. Stell dir entsprechend die Frage, ob Interessenten diese Kosten stemmen können.
Mietschuldenfreiheit
Du kannst auch eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung verlangen. Durch sie können Interessenten nachweisen, dass sie keine Mietrückstände haben. Dabei gilt es aber zu beachten, dass Mieter kein Recht auf eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung oder Mietzahlungsbestätigung haben und Verwaltungen ihnen diese verweigern können. Eine fehlende Bescheinigung weist also nicht zwingend auf Mietschulden hin.
Mietkaution
Du gehst grundsätzlich gern auf Nummer sicher? Dann solltest du eine Mietkaution erheben, die du nutzen kannst, wenn Mieter Schaden an deiner Immobilie verursachen oder die Miete nicht zahlen. Du kannst den Betrag in einem solchen Fall nutzen, um entstandene Kosten zu decken.
Während die Höhe der Kaution für Wohnungen maximal drei Monatsmieten entsprechen darf, sind für Gewerbeimmobilien Kautionen in Höhe von maximal sechs Monatsmieten vorgesehen.
Einforderung von Identitätsdokumenten
Sobald du dich für eine konkrete Mietvertragspartei entschieden hast, darfst du einen Ausweis (ID, Pass oder allenfalls eine Aufenthaltsbewilligung) sowie eine Kopie der vergangenen Lohnabrechnung verlangen, damit du die Daten auf dem Anmeldeformular prüfen kannst. Ausserdem hast du zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, bei Dritten Referenzen über Mietinteressenten einzuholen. Dies ist jedoch nur erlaubt, sofern die potenziellen Mieter diesem Vorgehen ausdrücklich zugestimmt haben.
Betreibungsregisterauszug
Erst zum Abschluss des Mietvertrags darfst du einen Betreibungsregisterauszug oder eine Betreibungsauskunft verlangen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt solltest du ein umfassendes Bild der Kandidaten erhalten und mögliche Risiken minimiert haben.
Mietersuche: Was beachten, wenn sich zu wenige Interessenten melden?
Es melden sich zu wenige Interessenten auf dein Wohnungsinserat? Oder ihr Interesse verfliegt nach der Wohnungsbesichtigung? Keine Sorge, mit unseren Tipps bringst du dein Inserat im Nu auf Hochglanz und bist bestens für jede Wohnungsbesichtigung gewappnet.
Tipp 1: Sorge für vollständige Angaben im Wohnungsinserat
Ein ansprechendes Wohnungsinserat ist der Schlüssel, um den idealen Mieter oder die ideale Mieterin zu finden. Es sollte alle wichtigen Informationen enthalten und Interessenten einen klaren Überblick bieten.
Zentral sind Angaben zur Grösse und Zimmeranzahl der Wohnung, zur Nettomiete und Nebenkosten sowie zum Keller und Estrich – sollten diese vorhanden sein. Details zu einem allenfalls vorhandenen Balkon oder Garten sowie zur Ausstattung, etwa zum Geschirrspüler oder Waschturm, können für gewisse Interessenten ausschlaggebend sein. Spare daher nicht mit Infos dazu.
Vergiss nicht, die genaue Adresse und den frühesten Einzugstermin anzugeben und hinterlege eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, damit du leicht erreichbar bist.
Tipp 2: Begeistere mit der Wohnungsbeschreibung
Formuliere die Wohnungsbeschreibung lebendig, einladend und zielgruppengerecht, damit sich Interessenten sofort angesprochen fühlen. Indem du auf möglichst präzise Beschreibungen setzt, kannst du Zeit sparen. Die Wahrscheinlichkeit, die richtigen Kandidaten zu finden, steigt dadurch deutlich an.
Betone die Besonderheiten deiner Wohnung bereits im Titel, um so die Bedürfnisse optimal abzuholen. Verzichte jedoch auf falsche Versprechungen und masslose Übertreibungen. Spätestens nach der ersten Wohnungsbesichtigung können dir diese zum Verhängnis werden. Das Resultat: Enttäuschte Interessenten und vergeudete Zeit – das möchte niemand.
Ehrliche und genaue Angaben machen dein Inserat attraktiv und glaubwürdig. Mit einem sympathischen Tonfall und vollständigen Informationen hinterlässt dein Inserat einen bleibenden Eindruck.
Hervorheben kannst du eine günstige Lage, nahe Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder ÖV-Haltestellen, einen sonnigen Balkon oder helle, lichtdurchflutete Räume. Auch eine ruhige Umgebung oder kürzlich renovierte Bereiche wie Küche und Bad können dir Pluspunkte einbringen.
Du möchtest bessere Texte schreiben, um gute Mieter finden zu können? Wir unterstützen dich dabei mit unseren Tipps und Tricks für Inserate.
Tipp 3: Werte dein Inserat mit ansprechenden Bildern auf
Ein überzeugendes Wohnungsinserat lebt von einer ansprechenden Wohnungsdarstellung. Bilder dürfen dabei nicht fehlen. Für einen umfassenden Einblick solltest du alle Räume der Wohnung fotografieren. Die Wohnung sollte vor dem Fotografieren gründlich aufgeräumt worden sein. Idealerweise nutzt du für deine Aufnahmen Tageslicht und legst einen Fokus auf die Vorzüge deiner Wohnung.
Auch ein aktueller Grundrissplan kann Interessenten zu einer Wohnungsbesichtigung bewegen. Schliesslich spielt auch die Raumaufteilung eine nicht unerhebliche Rolle unter den Wünschen potenzieller Mieterinnen und Mieter. Ist ein Grundriss vorhanden, solltest du ihn auf jeden Fall in dein Inserat integrieren.
Tipp 4: Wähle keinen zu hohen oder zu tiefen Mietzins
Es ist wichtig, dass du die Mietpreisgestaltung regelmässig überprüfst und aktuellen Markttrends anpasst. Der hypothekarische Referenzzinssatz beeinflusst Mietpreise oft: Mietparteien haben das Recht auf eine Senkung der Miete, wenn dieser sinkt.
Grundsätzlich ist anzunehmen, dass bei einer zu hoch angesetzten Miete die Anzahl an Bewerbungen eher niedrig ausfallen dürfte. Auf der anderen Seite wirst du bei einer sehr niedrigen Miete vermutlich von Anfragen überrannt. Aus diesem Grund ist ein der aktuellen Marktsituation angepasster Mietpreis zu empfehlen, der den lokalen Gegebenheiten entspricht. So hältst du eine ausgewogene Nachfrage aufrecht und erzielst eine angemessene Rendite.
Tipp 5: Bereite dich gewissenhaft vor
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete: Bevor du dein Inserat veröffentlichst, solltest du dir die Daten und Uhrzeiten für Besichtigungstermine bereits zurechtgelegt haben. So kannst du diese Informationen rasch an Interessenten weitergeben, den Bewerbungsprozess beschleunigen und effizienter gestalten.
Darüber hinaus solltest du die gängigsten Fragen zur Wohnung im Voraus geklärt haben, um diese schnell beantworten zu können. Beispiele hierfür sind etwa Fragen nach Renovierungen oder dem Alter von Küchengeräten.
Mit diesen Ratschlägen kannst du die Chancen auf eine erfolgreiche Vermietung maximieren und den richtigen Mieter finden.