Wie kann ich meine Wohnung kühlen?

Wie kann ich meine Wohnung kühlen?

01.07.2024

Wenn die Thermostat-Anzeige im Sommer laufend neue Jahresrekorde jagt, wird es auch in der eigenen Wohnung ungemütlich. Damit du daran nicht eingehst, haben wir dir nützliche Tipps zusammengetragen, um die Hitze in deinem Zuhause kaltzumachen.

Präventive Massnahmen für die Kühlung deiner Wohnung

Um deine Wohnung im Sommer effizient zu kühlen, ist ein einfacher, aber einleuchtender Schritt notwendig: Lass sie sich durch ‘präventive Massnahmen’ gar nicht erst zu sehr aufheizen.

Fenster schliessen

Frühmorgens lüftest du ordentlich durch, so dass (noch) kühle Aussenluft reinkommt – danach werden die Schotten dichtgemacht, um die zunehmend heissen Temperaturen draussen zu halten. Bemerkst du erhöhte Luftfeuchtigkeit oder Sauerstoffmangel, hilft ein kurzes Stosslüften, aber mit dem grossen Durchzug solltest bis zum späteren Abend warten.

Hierbei ist übrigens der Ventilator ein nützlicher Verbündeter: Stell ihn so in die Nähe des geöffneten Fensters, dass er die stickige Luft im Innern des Zimmers rausweht.

Fenster abdunkeln

Sonnenlicht, das durch Fenster eindringt, lässt die Temperaturen im Innern sehr schnell steigen. Das haben wir alle schon mal in einem parkierten Auto erlebt: Steht dieses eine Zeit lang in der Sonne, herrschen darin backofenähnliche Zustände – Kinder oder Tiere deswegen niemals darin zurücklassen!

Dieses Aufheiz-Phänomen gilt in abgeschwächter Form auch für eine Wohnung. Aus diesem Grund solltest du die Rollläden oder Jalousien gleich nach dem morgendlichen Lüften so runterlassen, dass die Sonne möglichst draussen bleibt (ohne dass du nun den ganzen Tag in vollkommener Finsternis rumsitzt, natürlich).

Falls deine Wohnung über keine geeigneten Fensterläden verfügt, bieten sich reflektierende Fensterschutzfolien an: Sie sind kostengünstig und dank ihrer selbstklebenden Eigenschaft überall leicht anzubringen.

Elektrogeräte ausschalten

Fernseher, Kaffeemaschine und Co. geben auch im Stand-by-Modus Wärme ab. Dies verhinderst du, indem du ihnen den Stecker ziehst und so ganz nebenbei noch Strom sparst.

Möglichst hitzefrei essen

Selbstverständlich lassen sich ein Topf Spaghetti oder ein Kartoffelgratin nun mal nur mithilfe einer heissen Herdplatte oder eines Backofens zubereiten. Da sich die dabei erzeugte Hitze jedoch in der Wohnung verteilt, empfehlen sich kalte Mahlzeiten: Gönn dir zum Beispiel eine grosse Version deines Lieblings-Sandwichs.

Kühl-Tipps für eine zu warme Wohnung

Hat sich deine Wohnung trotz vorbeugender Massnahmen aufgeheizt, sorgen folgende Herangehensweisen für einen Kühlungseffekt:

T-Shirts in den Gefrierschrank legen

Klingt zunächst etwas albern, hilft aber tatsächlich: Ziehst du ein T-Shirt an, das sich zuvor im Gefrierschrank befand, geniesst du einen angenehmen Kühlungseffekt direkt auf der Haut. Da dieser jedoch nach einer gewissen Zeit verpufft, kommen am besten gleich mehrere rein – sobald das getragene Shirt die Zimmertemperatur erreicht hat, legst du es zurück in den Gefrierschrank und nimmst dir ein frisch gekühltes.

Dies funktioniert übrigens auch mit Pyjamas und Nachthemden, die so das Einschlafen in einer Tropennacht erleichtern. Ausserdem ist hier eine mit eiskaltem Wasser gefüllte Wärmeflasche ebenfalls hilfreich.

Den Ventilator richtig einsetzen

Dass sich der Luftzug eines Ventilators kühlend anfühlt, ist hinlänglich bekannt. Wichtig ist aber, ihn sinnvoll zu verwenden: Wer stundenlang im Durchzug sitzt, riskiert Verspannungen und austrocknende (und damit juckende) Augen, was so richtig unedel ist.

Es spricht also nichts dagegen, sich mal für ein paar Minuten vor den Ventilator zu stellen und den Kühlungseffekt auszukosten. Danach solltest du ihn aber wieder ausschalten – und vor allem nachts der Versuchung widerstehen, ihn während des Schlafens laufen zu lassen.

Weiterer Tipp: Indem du eine Schale mit Eiswürfeln direkt vor dem Ventilator platzierst, wird der Luftzug durch das Verdunstungsprinzip zusätzlich gekühlt.

Ein kühlendes Fussbad

Sehr beliebt bei allen, die an heissen Sommertagen im Homeoffice arbeiten: Fülle einfach ein kleines Becken mit kaltem Wasser und stelle es so unter deinen Schreibtisch, dass du deine Füsse während der Arbeit mit einem kühlen Bad verwöhnen kannst.

Mittels Luftkühler und Klimaanlagen die Wohnung kühlen

Wenn du der Hitze mithilfe von elektronischen Geräten an den Kragen willst, hast du folgende Optionen:

Luftkühler

Der Luftkühler arbeitet nach demselben Prinzip wie der Ventilator, unter den du eine Schale Eiswürfel gelegt hast. Du füllst den eingebauten Tank mit kaltem Wasser (oder eben Eiswürfeln) – nun saugt das Gerät warme Luft an und sorgt für einen Verdunstungseffekt. Die dadurch gekühlte Luft wird direkt wieder in den Raum abgegeben.

Damit hier keine unrealistische Erwartungshaltung entsteht: Solche Luftkühler punkten zwar bei den relativ niedrigen Kaufpreisen und der einfachen Handhabung, sind jedoch in ihrer Leistungsfähigkeit ziemlich limitiert. In einem kleinen Zimmer erreichst du durchaus eine Temperatursenkung um ein paar Grad, aber in einem grösseren Raum stossen sie alsbald an ihre Grenzen.

Wichtig ist ausserdem, dass du dabei regelmässig stosslüftest, da die erhöhte Luftfeuchtigkeit ein idealer Nährboden für Schimmel in der Wohnung ist.

Klimaanlagen

Klimaanlagen werden grundsätzlich in sogenannte Split-Klimaanlagen und Monoblock-Klimaanlagen unterteilt.

Die Split-Klimaanlage

Eine Split-Klimaanlage besteht aus einem Innen- und Aussengerät, die jeweils fest an der Wand montiert und mit Leitungen verbunden sind. Über diese wird warme Luft vom Rauminnern nach draussen geleitet, während ein spezielles Kühlmittel dafür sorgt, dass gekühlte Luft wieder ins Zimmer gelangt.

Die Vorteile von Split-Klimaanlagen sind ihre Leistungsstärke und Langfristigkeit, aber du siehst wahrscheinlich schon, wo der Haken ist: Für die Verbindungsleitung zwischen Innen- und Aussengerät benötigst du ein Loch in der Hauswand. Ist die Wohnung dein Eigentum, kannst du einen solchen Eingriff natürlich jederzeit vornehmen und dir bei unserem Partner Buildigo kostenlose und unverbindliche Offerten für die Installation einer Klimaanlage geben lassen:

Wer jedoch in einer Mietwohnung lebt, braucht hierfür erst die Erlaubnis der Verwaltung (und diese muss den Antrag je nachdem sogar vom Kanton bewilligen lassen). Deswegen sehen die Chancen dafür nicht allzu rosig aus – aber glücklicherweise gibt es mit der Monoblock-Klimaanlage eine mietwohnungstaugliche Alternative.

Die Monoblock-Klimaanlage

Die Monoblock-Klimaanlage unterscheidet sich von Split-Klimaanlagen dahingehend, dass sie aus einem einzigen Gerät besteht und die warme Luft mittels eines Schlauchs durch ein gekipptes Fenster nach draussen leitet (damit dabei nicht warme Aussenluft eindringt, besorgst du dir einfach spezielle Fensterabdichtungen mit Reissverschluss-Systemen).

Der Vorteil dieser Monoblock-Klimaanlagen liegt auf der Hand: Sie sind zwar nicht so leistungsstark wie Split-Geräte, aber um sie einzusetzen, bedarf es keinerlei baulicher Massnahmen. Beachte dabei jedoch, dass sie ordentlich Strom verbrauchen und manchmal Feuchtigkeit aus dem Schlauch tropft. Diese darf natürlich nicht vorbeilaufende Passanten treffen oder die Geranien der Nachbarschaft unter dir ruinieren.

Was du lieber lassen solltest

Bisweilen geistern auch Kühlungs-Tipps herum, die jedoch entweder nichts bringen oder sogar das Gegenteil bewirken:

  • Eine kalte Dusche hat an heissen Sommertagen zwar ihren Reiz und erzielt kurzfristig einen Abkühlungseffekt. Allerdings will dein Körper diese plötzliche Kälteeinwirkung sofort ausgleichen und erhöht seine eigene Temperatur: Nun schwitzt du mehr als zuvor.
  • Sich vor den geöffneten Kühlschrank zu stellen, fühlt sich natürlich ebenfalls wohltuend an, ist aber genauso kontraproduktiv: Da er nun kalte Luft verloren hat, muss der Kühlschrank seine Leistung erhöhen, um dies zu kompensieren – und produziert dadurch mehr Wärme, die er wiederum in deine Wohnung absondert.
  • Umstritten ist auch das Aufhängen von feuchten Tüchern in der Wohnung. Dadurch entsteht zwar etwas Verdunstungskälte, aber auch jede Menge Feuchtigkeit, was das Schimmelrisiko rapide steigen lässt.

Übrigens

An Kühlungsmethoden für Behausungen wird schon seit Menschengedenken geforscht: Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Badgir, der seit Jahrhunderten im arabischen Raum zum Einsatz kommt. Du kannst ihn dir als eine Art im Gebäude integrierten Windturm vorstellen, durch den mittels Kamineffekt warme Luft nach draussen entweicht und (speziell in der Nacht) kühle Luft hereinströmt. Die älteste Aufzeichnung eines solchen Windturms findet sich in einer ägyptischen Quelle – über 3’000 Jahre vor unserer Zeit.

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